Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

The Human Abstract: Digital Veil (Review)

Artist:

The Human Abstract

The Human Abstract: Digital Veil
Album:

Digital Veil

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal

Label: Steamhammer / SPV
Spieldauer: 36:46
Erschienen: 17.06.2011
Website: [Link]

Wo man sein Personal so rekrutieren kann… die Prog-Metal-Virtuosen von THE HUMAN ABSTRACT haben die Post-Hardcore-Leiche von FROM FIRST TO LAST seziert und dabei deren Gröbstes extrahiert - in Form des Geschreis von Travis Richter.

Ein ziemlicher Brocken, so ein Sängerwechsel, der aber der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Band nicht im Wege stehen dürfte. Während Richters Screaming in den letzten Sekunden des Titeltracks mit einem schönen Effekt in digitale Nullen und Einsen zerfällt, entwickelt sich der Sound munter fort. Das Nebeneinander neoklassisch gefärbter Gitarrenleads und aggressiver Rhythmen, die dem Mathcore immer wieder ein Zwinkern schenken, vereint sich zunehmend in einer homogenen Masse.

Das ohnehin schon sehr MUSE-gefärbte “immer höher, immer weiter” der steil ansteigenden Notenspirale bringt Richter mit seinen cleanen Vocals, die teils frappierend an Matthew Bellamy erinnern, endgültig in eine klar definierte Richtung. Auf “Horizon To Zenith” wird der Pathos sogar dermaßen überbordend, dass einem die Ähnlichkeiten geradezu ins Gesicht springen.

Abseits der meist vom Klavier begleiteten Momente des Innehaltens schließen sich THE HUMAN ABSTRACT aber inzwischen besonders der neuen Welle jugendlicher Virtuosität an, die Truppen wie PERIPHERY oder PROTEST THE HERO mit einer steten Prise von Ironie salonfähig gemacht haben. Das schließt Passagen bedingungsloser Härte ein, mit denen man sich von der Sterilität von Metalcore & Co. distanzieren kann, außerdem den verspielten und euphorischen Umgang mit Tabulaturen.

Beides mutet auf “Digital Veil” zu “modern” an und verschluckt ein wenig den interessanten Kontrast zwischen dem neoklassischen Stil und dem futuristischen Konzept. Obwohl gerade Richter den Spagat zwischen clean und unclean sauber hinbekommt und sich perfekt ins Gefüge einschmiegt, bieten PROTEST THE HERO - oder auch BETWEEN THE BURIED AND ME - dieser Tage aus Weirdo-Sicht die bunteren Mixe an. THE HUMAN ABSTRACT müssten sich noch konsequenter auf ihren Sound konzentrieren. Die technischen Anlagen sind durchaus originär genug, um sich selbst tragen zu können, das zeigt alleine schon der Geistesblitz “Faust”. Dass das mit gerade mal rund 35 Minuten viel zu kurze Album aber schon nach wenigen Durchläufen zu stagnieren beginnt, dürfte angesichts der Fähigkeiten der Beteiligten nicht sein.

FAZIT: MUSE goes Progmetal. Klingt in der Theorie gut und auch in der Praxis macht das mit dem neuen Vokalisten keine schlechte Figur, allerdings folgen den ersten begeisterten Rotationen zu schnell solche, in denen man dem Plattenteller keine Handküsse mehr, sondern bloß noch anerkennendes Schulterzucken zuwerfen möchte - für die hervorragende technische Leistung.

Sascha Ganser (Info) (Review 5817x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Elegiac
  • Complex Terms
  • Digital Veil
  • Faust
  • Antebellum
  • Holographic Sight
  • Horizon To Zenith
  • Patterns

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Benji
gepostet am: 22.06.2011

User-Wertung:
12 Punkte

Sehr geile Scheibe...
... immer wenn es wie bei anderen Progmetal(core) Bands droht zu abgefahren zu werden und man mit den ganzen Rhytmenwechseln nicht mehr klar zu kommen droht, hauen die Herren von THA entweder starke Solis raus oder wunderschöne Refrains! So bekommen die Songs ein Gesicht... sauber!

Eins stimmt allerdings... das Ding is viiiieeeel zu kurz.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was legt ein Huhn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!